Tag 26
Zamora – Riego del Camino 37,8 km (622,4 km) 49.904
Hallo ihr Lieben!
Zuerst einmal an alle Mütter, einen wunderschönen Muttertag, das Verwöhnprogramm war hoffentlich perfekt :-).
Die Altstadt gestern mit viel Wiese in schöner Umgebung, das hat schon was.
Nach dem Verwöhn-Frühstück ging’s einmal eine halbe Stunde durch die Stadt. Am Beginn unseres Caminos dann große Aufregung. Ein Amerikaner kam zurück und erzählte uns, der Weg wäre falsch, es gäbe keine gelben Pfeile. Und wie es eben mit dem Herdentrieb so ist, düsen alle doofen Pilger, den Berg wieder hinauf. Oben dann gingen einige der Straße entlang, wir vertrauten einem Einheimischen der uns wieder zum Weg zurückschickte. Alles passte, die Pfeile waren ja eh da.
Ab den ersten Ort ging es dann schnurgerade, auf einem Schotterweg zum nächsten Ort. Nur wir zwei, jetzt doch keine Pfeile mehr, extrem heiß, kein Schatten, die Gegend wieder wie im Marchfeld, keine Abwechslung. Das nächste Dorf, das wir schon herbeisehnten, versteckte sich vor uns, da es in einer Senke lag. Ha, wir haben es trotzdem gefunden und die einzige Bar besucht.
Ab da war es dann nur mehr grausam. Ein Pfeil schickte uns in den Stausee, na hallo, wie sollten wir da mit den Ruckis drüber schwimmen :-). Also nützt nix, er musste umkreist werden. Wegen der Bauarbeiten der Autobahn und der Hochgeschwindigkeitsbahn, führten die gelben Pfeile kreuz und quer. Zur Straße hinunter wieder hinauf zur Natur. Über eine Brücke hinüber, über eine andere wieder retour. Man hatte ständig das Gefühl einen weiten Weg geschafft zu haben, kam aber nicht voran. Eigentlich waren ja nicht so viele km angegeben aber durch die blöden Umwege………. und NIE war ein Schatten :-).
Beim letzen Stück wollten der Camino eine Versöhnung. Alles duftete nach Lavendel, wir kamen an den Ruinen der Festung Castrotorafe vorbei. Wau, die Burg muss enorm groß gewesen sein. Aber nix da mit Versöhnung, der Tag war einfach Scheiße, muss scheinbar auch einmal sein?
Die Herberge hat leider keine Küche, das Dorf kein Geschäft (eh wurscht, weil Sonntag). Die Bar hat nur eine Sorte Essen, darf das Schatzi leider nicht aber sie verkauft uns wenigstens ein Brot. Ich hab noch Käse und der arme Otto weicht sein Brot im Tee ein. Zwei nette Krankenpfleger aus Deutschland und der Amerikaner sind noch da. Es ist schon komisch, wie schnell man sich von einer Erschöpfung erholt. Wir waren heut bei der Ankunft echt erledigt und jetzt geht’s uns wieder gut.
Noch einen schönen Sonntag wünschen O + R
3 Gedanken zu „Tag 26“
Hola!
Que mala pata!
Wir hoffen ihr habt heute wieder das Pilgerglück auf eurer Seite.
Wünschen euch weiterhin viel Spaß und vertraut auf euer Bauchgefühl!
Kerstin und Sigi
Liebe Renate, lieber Otto,
wusste bis jetzt nicht, das Ihr einen Blog über die Via schreibt – Hut ab, sehr angenehm zu lesen und zu schauen!
Vater (Dieter,88) und ich sind heil in Hannover gelandet und ich bin noch bis zum 2. Mai bei ihm geblieben. Der Zahn ist raus und er erholt sich wieder, braucht aber noch einige Zeit, um das Erlebnis und die körperlichen Beschwerden zu “verdauen”.
Eigentlich wollte ich dieses Jahr die Via nicht mehr fortsetzen, aber am 6. Mai rief mich Antonio aus Real de la Jara an und wir hatten ein herrliches Gespräch. Gefühlt, geschaut und ab ins Internet, um einen Flug am 14. Mai zu buchen. Nach einem Tag in Sevilla geht es zu Antonio und seiner Familie. Dort bleibe ich etwas, um Fleisch und Schinken von den schwarzen Schweinen zu essen, und am 17. Mai setze ich meinen (unseren) Weg fort.
Danke, das wir uns kennenlernen durften – danke für Eure Hilfe!
Wünsche Euch einen wunderbaren Camino, lieben Gruss an Euch und alle Mitpilger von “damals”, die ebenfalls noch unterwegs sind. Falls Ihr Lucy, Jesus und Maria noch einmal trefft, richtet Ihnen einen ganz lieben Gruss und ein grosses Danke für Ihre Hilfe bei der Notarzt-Beschaffungs-Aktion aus.
Bon Camino,
Andreas
Hallo Andreas
So schön dich zu lesen. Wir haben ganz oft an euch gedacht und immer wieder Nachkommende gefragt ob sie euch gesehen haben. Eine Pilgerin hat euch zwar nicht gesehen aber gehört, das Dieter im Krankenhaus sei :-(.
Es tut uns so leid, dass es nicht geklappt hat aber erzwingen kann man nix und jetzt ist es grad auch sehr warm.
Schön, dass du deinen Camino fortsetzen kannst, wir wünschen dir alles Gute.
Von der alten Truppe sehen wir niemanden mehr, sind denen scheinbar davongelaufen. In Zamora hatten wir gehofft jemanden zu treffen, da wir ja einige Tage kürzer treten mussten aber leider auch da nicht.
Wir wünschen deinem Vater alles erdenklich Gute, drück ihn ganz toll von uns.
Lass es dir einige Tage bei Antonius gutgehen und dann, buen camino
Liebe Grüße von Otto und Renate